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Fluorescein-Angiografie

Am Augenhintergrund gibt es zwei Blutgefäßsysteme zur Versorgung der Netzhaut: Eines direkt in der Netzhaut (Netzhautgefäße) und ein zweites unter der Netzhaut in der Aderhaut (Aderhautgefäße). Diese Blutgefäße können bei verschiedenen Erkrankungen verändert sein, daher ist es wichtig sie untersuchen zu können. Diese Gefäßdarstellung nennt man Angiografie. Um die Gefäße besser sichtbar zu machen, wird ein Farbstoff in eine Armvene gespritzt. Über den Blutkreislauf gelangt der Farbstoff in die Blutgefäße der Augen und verteilt sich dort. Sobald der Farbstoff im Auge ankommt, wird eine Serie von Fotografien über einen Zeitraum von ca. 10 Minuten gemacht, um diese Verteilung darzustellen. Die verwendeten Farbstoffe haben die Eigenschaft der Fluoreszenz: Wenn man sie mit Licht einer bestimmten Wellenlänge anleuchtet, strahlen sie Licht einer anderen Wellenlänge ab. Durch Verwendung spezieller Filter wird nur diese abgestrahlte Licht aufgefangen. Damit erscheinen Stellen ohne Farbstoff in der Angiografie dunkel, und die Orte mit Farbstoffanreicherung abhängig von der Menge an Farbstoff unterschiedlich hell. Am hellsten sind daher bei gesunden Augen die Blutgefäße der Netzhaut.

Der am häufigsten verwendete Farbstoff ist Fluorescein. Fluorescein ist ein Farbstoff, der gesunde Netzhautgefäße nicht verlassen kann. Die Blutgefäße in der obersten Schicht der Aderhaut dagegen sind durchlässig für Fluorescein. Bei verschiedenen Erkrankungen lassen sich besondere Veränderungen in der Fluorescein-Angiographie erkennen. Bei entzündlichen Netzhauterkrankungen (Uveitis) werden auch die Netzhautgefäße für Fluorescein durchlässig, diese erscheinen dann ganz unscharf. Neugebildete Blutgefäße auf der Netzhaut bei diabetischer Netzhauterkrankung färben sich an und sind besser zu erkennen. Neugebildete Blutgefäße unter der Netzhaut z. B. bei altersabhängiger Makuladegeneration

Während die Netzhautgefäße in der Regel 'dicht' sind und keine Fluorescein ist ein Farbstoff, der normalerweise die Netzhautgefäße nicht verlassen kann. Dagegen reichert sich der Farbstoff in der Aderhaut an. Bei Veränderungen der Netzhautgefäße, des retinalen Pigmentepithels und teilweise auch der Aderhautgefäße lassen sich spezifische Veränderungen in der Fluorescein-Angiografie darstellen. Dazu wird der Farbstoff in eine Armvene injiziert und mit Hilfe einer spezifischen Filtertechnik werden Fotografien des Augenhintergrundes aufgenommen. Die Untersuchung erfordert eine Weitstellung der Pupille und dauert samt Vorbereitung ca. 30 Minuten.