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Rehabilitation und Leben mit einer Sehbeeinträchtigung

Bei einer Reihe der in dieser Broschüre angesprochenen Augenerkrankungen ist eine Heilung nicht möglich. Dies bedeutet, insbesondere wenn beide Augen erkrankt sind, für die Betroffenen einen erheblichen Einschnitt, was gravierende Änderungen im täglichen Lebensablauf mit sich bringt. Belastend sind Schwierigkeiten in der Kommunikation durch Verlust der Lesefähigkeit sowie des Erkennens von Gesichtern, aber auch der Verlust der Fähigkeit einen PKW, ja sogar Fahrrad zu fahren.

Diese Probleme bedingen einerseits Schwierigkeiten in der Schule oder am Arbeitsplatz, andererseits haben sie direkt und indirekt erhebliche Auswirkungen auf das soziale Leben innerhalb der Familie und im Freundeskreis. Das Gefühl der Abhängigkeit von anderen Personen verstärkt sich bei völliger Erblindung. Die Einschränkungen nehmen noch zu, wenn außer den Augen noch andere Organe wie z.B. das Gehör betroffen sind.

Ein wesentlicher Teil der Rehabilitation ist die Bewältigung der Diagnose, der Umgang mit der Angst vor dem ungewissen Verlauf und den sich plötzlich auftürmenden Problemen. Hierzu ist es wichtig, dass die Diagnose so gut wie möglich gesichert ist und in aller Bedeutung umfassend mit dem betroffenen Patienten besprochen wird. In der Folge ist der Verlauf der Bewältigung abhängig von der individuellen Persönlichkeit, aber auch dem familiären und sozialen Umfeld. Bei Problemen der Bewältigung können Selbsthilfegruppen, aber auch eine professionelle psychologische Betreuung hilfreich sein.

Wichtig ist abzuklären, ob die Berechtigung für eine staatliche oder versicherungsrechtliche finanzielle Unterstützung besteht. Hierfür gilt es, die Minderung der Erwerbsfähigkeit abzuschätzen und ggf. entsprechende Anträge auf Anerkennung der Behinderung beim Versorgungsamt zu stellen und zu klären, ob ein privater Versicherungsschutz z.B. für Berufsunfähigkeit besteht. Bei der Antragstellung kann auf die Unterstützung durch Selbsthilfegruppen zurückgegriffen werden.