Alphabetischer Index der Augenkrankheiten
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Musterdystrophien des retinalen Pigmentepithels
Die Musterdystrophien des retinalen Pigmentepithels sind ophthalmoskopisch und genetisch eine heterogene Gruppe von Erkrankungen. Dazu gehören die schmetterlingsförmigen, makroretikulĂ€ren oder multifokalen Musterdystrophien und der Fundus pulverulentus. Wegen der Ăhnlichkeit des klinischen Verlaufs und weil verschiedene Formen innerhalb einer Familie beobachtet wurden, werden sie als Musterdystrophien zusammengefasst. Einige Autoren rechnen auch die adulte vitellfiorme Makuladystrophie zu den Musterdystrophien.
- Synonym: -
- Englisch: Pattern dystrophies
- HĂ€ufigkeit: selten
- Genetik:
- Autosomal dominant, variable Expression: Mutationen im Peripherin- (RDS) Gen
- Schmetterlingsförmige Musterdystrophie: Autosomal dominant: chromosomale Lokalisation: 5q21.2-q33.2
- Symptomatik:
- Beginn meist in der 4. Lebensdekade
- In der Regel langsame Progression, ArbeitsfÀhigkeit meist lange erhalten
- Meist sehr geringe subjektive Beschwerden (Lesestörungen, Metamorphopsien)
- Morphologie:
- Schmetterlingsförmige Musterdystrophie (selten): schmetterlingsförmige oder radspeichenartige Alterationen des retinalen Pigmentepithels.
Fluorescein-Angiografie: Blockade im Bereich der musterförmigen Pigmentierungen, umgebende Hyperfluoreszenz
- MakroretikulÀre Dystrophie (extrem selten): netzartige Pigmentepithelalterationen von der Makula bis hin zur mittleren Peripherie
- Fundus pulverulentus (extrem selten): feine Pigmentverklumpungen in der Makula
- Selten Entstehung choroidaler Neovaskularisationen
- Funktionsdiagnostik:
- Visus: variabel reduziert
- Farbensehen: variable unspezifische Störungen
- Gesichtsfeld: relative Zentralskotome, peripher normal
- Ganzfeld-ERG: in der Regel normal, selten subnormal
- Multifokales ERG: zentrale Amplitudenreduktion
- EOG: in der Regel normal, selten subnormal
- Adaptometrie: normal
- Therapie:
- Keine kausale Therapie
- AbhĂ€ngig von der Visusminderung vergröĂernde Sehhilfen
- Besonderheiten:
- Subjektive Beschwerden, ophthalmoskopische und funktionelle Befunde sind variabel und hÀufig asymmetrisch. Aufgrund variabler AusprÀgung und geringer Beschwerden hÀufig normale Familienanamnese, zur Beratung Untersuchung von Familienmitgliedern sinnvoll.
- Bei schmetterlingsförmigen Musterdystrophien muà differenzialdiagnostisch eine Makuladystrophie bei myotoner Dystrophie Steinert-Curshmann abgegrenzt werden
aktualisiert: 2006-02-04