Alphabetischer Index der Augenkrankheiten
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(Laurence-Moon-)Bardet-Biedl Syndrom
Laurence und Moon beschrieben eine Assoziation zwischen einer Netzhaut-Aderhautdystrophie, geistiger Retardierung, Hypogonadismus und spastischer Paraplegie. Bardet und Biedl beobachteten eine Assoziation zwischen einer Netzhaut-Aderhautdystrophie, Polydaktylie, kongenitaler Fettsucht, geistiger Retardierung und Hypogonadismus. Nierenfunktionsstörungen können ebenfalls auftreten. Beide Syndrome werden in der Literatur teils getrennt, teils gemeinsam betrachtet. Molekulargenetisch umfassen diese Syndrome eine heterogene Gruppe mit wahrscheinlich variabler KrankheitsausprÀgung.
- Synonym:-
- Englisch: Bardet Biedl syndrome
- HÀufigkeit: relativ hÀufig
- Genetik:
- Autosomal rezessiv:
- Mutationen in folgenden Genen: ARL6, BBS1, BBS2 (20%), BBS4 (3-6%), BBS7, MKKS, TTC8
- weitere chromosomale Genlokalisationen: BBS5
- teils triallele Vererbung: zwei BBS2 Allele und ein drittes BBS4- oder MKKS-Allel
- bei Mutationen im BBS3-Gen eher milder Verlauf mit normaler Intelligenz und reversibler Fettsucht
- Symptomatik:
- Sehr variable AusprÀgung von Sehstörungen, wobei sowohl eine Visusminderung als auch GesichtsfeldausfÀlle im Vordergrund stehen können
- Die Polydaktylie wird in der Regel frĂŒhzeitig operativ korrigiert, bei Verdacht muss gezielt nach dieser Operation gefragt werden
- Morphologie:
- Ophthalmoskopie: Pigmentepitheldefekte, Knochenkörperchen, GefĂ€Ăverengung, SchieĂscheibenmakulopathie und Papillenabblassung in variabler AusprĂ€gung und Verteilung
- Funktionsdiagnostik:
- Visus: normal oder variabel reduziert
- Farbensehen: variable unspezifische Störungen
- Gesichtsfeld: variable AusfÀlle in Korrelation zur Verteilung der klinisch sichtbaren VerÀnderungen
- Ganzfeld-ERG: variable Amplitudenreduktion, wobei sowohl die stÀbchen- als auch die zapfenabhÀngigen Reizantworten stÀrker betroffen sein können
- EOG: reduzierter bis fehlender Hellanstieg
- Therapie:
- keine kausale Therapie, am Auge ev. vergröĂernde Sehhilfen, weiter Therapie abhĂ€ngig von der ĂŒbrigen Organbeteiligung
aktualisiert: 2006-02-05
(Laurence-Moon-)Bardet-Biedl Syndrom
Laurence und Moon beschrieben eine Assoziation zwischen einer Netzhaut-Aderhautdystrophie, geistiger Retardierung, Hypogonadismus und spastischer Paraplegie. Bardet und Biedl beobachteten eine Assoziation zwischen einer Netzhaut-Aderhautdystrophie, Polydaktylie, kongenitaler Fettsucht, geistiger Retardierung und Hypogonadismus. Nierenfunktionsstörungen können ebenfalls auftreten. Beide Syndrome werden in der Literatur teils getrennt, teils gemeinsam betrachtet. Molekulargenetisch umfassen diese Syndrome eine heterogene Gruppe mit wahrscheinlich variabler KrankheitsausprÀgung.
- Synonym:-
- Englisch: Bardet Biedl syndrome
- HÀufigkeit: relativ hÀufig
- Genetik:
- Autosomal rezessiv:
- Mutationen in folgenden Genen: ARL6, BBS1, BBS2 (20%), BBS4 (3-6%), BBS7, MKKS, TTC8
- weitere chromosomale Genlokalisationen: BBS5
- teils triallele Vererbung: zwei BBS2 Allele und ein drittes BBS4- oder MKKS-Allel
- bei Mutationen im BBS3-Gen eher milder Verlauf mit normaler Intelligenz und reversibler Fettsucht
- Symptomatik:
- Sehr variable AusprÀgung von Sehstörungen, wobei sowohl eine Visusminderung als auch GesichtsfeldausfÀlle im Vordergrund stehen können
- Die Polydaktylie wird in der Regel frĂŒhzeitig operativ korrigiert, bei Verdacht muss gezielt nach dieser Operation gefragt werden
- Morphologie:
- Ophthalmoskopie: Pigmentepitheldefekte, Knochenkörperchen, GefĂ€Ăverengung, SchieĂscheibenmakulopathie und Papillenabblassung in variabler AusprĂ€gung und Verteilung
- Funktionsdiagnostik:
- Visus: normal oder variabel reduziert
- Farbensehen: variable unspezifische Störungen
- Gesichtsfeld: variable AusfÀlle in Korrelation zur Verteilung der klinisch sichtbaren VerÀnderungen
- Ganzfeld-ERG: variable Amplitudenreduktion, wobei sowohl die stÀbchen- als auch die zapfenabhÀngigen Reizantworten stÀrker betroffen sein können
- EOG: reduzierter bis fehlender Hellanstieg
- Therapie:
- keine kausale Therapie, am Auge ev. vergröĂernde Sehhilfen, weiter Therapie abhĂ€ngig von der ĂŒbrigen Organbeteiligung
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